Deutsche Sprachinseln im Pazifik

Viele Deutschsprachige gründeten im 19. Jahrhundert  in Amerika, Australien und anderen Ländern Siedlungen, die dem Gesetz des jeweiligen Staates unterlagen. Von der Seite Preußens, dass seiner Ansicht Anspruch auf Kolonien hatte, wurden Siedlungen nach preußischen Gesetzen gegründet. Bestehende indigene Herrschaftsgebiete verloren ihren Status mit Beginn der Inbesitznahme, so auch in Ozeanien, das von den Europäern unter sich aufgeteilt wurde.

Preußen nahm sich u.a. Teile des heutigen Papua-Neugineas, Mikroniesiens und einen Teil Samoas. Militärisch waren diese Gebiete nur bedingt interessant, aber der Anbau von Kokosnuss, Tabak, Sandelholz und andere Gütern war gewinnversprechend. In der ersten Zeit lebten dort vor allem Kaufleute und Angestellte, erst später kamen die Familien nach. Die meisten Bewohner waren jedoch Arbeitskräfte von verschiedenen Inseln. Die Verwaltung war nach preußischem Vorbild straff organisiert, wichtige Orte waren Apia oder Friedrich-Wilhelmshafen.

Ab 1884 kamen immer mehr Deutsche in die Kolonien, angeworben als Arbeitskräfte im kaufmännischen Bereich und für die Plantagenbewirtschaftung. Nach einigen Jahren folgten Missionare, die sich über die ganze Pazifikregion verteilten. Der deutsche Einfluss machte sich sehr schnell im Bildungssektor bemerkbar, denn die Schulpflicht galt auch für die Kolonien und so wurden Missionsschulen eingerichtet. Deutsch war dort entweder Unterrichtssprache oder wurde als Fremdsprache gelehrt. Nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch die deutsche Kultur sollte in den Kolonien die Überlegenheit der Europäer aufzeigen. Es gab jedoch eine Mangel an Lehrkräften mit muttersprachlichem Deutschniveau, sodass auch Teile der indigenen Bevölkerung an der Schulen unterrichteten.

In manchen Gegenden, z.B. auf Saipan, war Deutsch so verbreitet, dass öffentliche Bekanntmachungen auf Deutsch aushingen. Es war durchaus üblich, dass Einheimische in der Verwaltung oder im Polizeidienst arbeiteten.

Die deutsche Sprache spielte zur Kolonialzeit innerhalb der Bevölkerung nur eine untergeordnete Rolle, selbst die Kinder aus den gemischten Ehen sprachen oft nur schlecht Deutsch. Einige Siedlungen waren aber stärker von der deutschen Sprache und Kultur geprägt, in Abhängigkeit der Einwohner*innen. Solche Siedlungen gab es auf Samoa und Deutsch-Neuguineas, sie überschritten aber kaum die Grenze von 1000 Einwohner*innen.

Neben Deutsch wie es in Deutschland gesprochen wurden, entwickelte sich eine Varietät: Unserdeutsch. Die Sprecher*innen dieser Varietät waren meist Nachkommen mit interethnischer Herkunft. Die zahlreichen Kontaktsprachen in den Kolonien beeinflussten die Sprachen der Kolonialherren, mitunter entstanden Pidginsprachen , die sich zu Kreolsprachen weiterentwickelten. Das bekannteste Beispiel ist Tok Pisin, das englisch-basiert ist.

Die Deutschen blieben meist unter sich, besuchten eigene Messen und Schulen. Da es keine großen Siedlungen gab, etablierten sich kaum Vereine für Kultur, Sport oder Gaststätten. Eine einzige deutschsprachige Wochenzeitung gab es bis 1915 auf Samoa. Bibliotheken waren nur in kleiner Zahl und meist in privaten Haushalten zu finden.

Die beiden Weltkriege gingen auch an den deutschen Siedlern nicht spurlos vorbei. Je nach Situation wurden sie entweder ausgewiesen, interniert oder durften unter Auflagen bleiben, meist wenn die Ehepartner*innen Indigene waren.

Heute spielt das Deutsche in den Länder, die aus den Kolonien hervor gegangen sind, keine Rolle mehr. Nur im Wortschatz des Tok Pisin, was heute eine Amtssprachen in Papua-Neuguinea ist,  finden sich einige deutsche Wörter. Deutsche Sprachinseln sind in der Region so gut wie nicht mehr vorhanden, von einzelnen Sprecher*innen im höheren Alter abgesehen. Deutschkenntnisse wurden durch den Gebrauch des Englischen unnötig und sind nicht mehr weitergegeben worden.

Quelle

Plewnia, Albrecht & Riehl, Claudia Maria. Handbuch der deutschen Sprachminderheiten in Übersee. Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG, Tübingen 2018

Sprachangst

Sprachen lernen ist für mich das schönste Hobby, doch das war nicht immer so! Als Kind bzw. Jugendliche fand ich es fürchterlich im Englisch-Unterricht etwas sagen zu müssen. Besonders in der Realschule hatte ich im Englischunterricht immer ein flaues Gefühl im Magen und hoffte möglichst nicht dranzukommen. Ich hatte Angst vor Fehlern und was die anderen dann über mich denken würden. Erst im Studium habe ich gelernt, dass dieses Gefühl ein weit verbreitetes Phänomen ist: Sprachangst.

Das Phänomen der Sprachangst, in der Literatur meist unter dem englischen Begriff ‚Language Anxiety‘ zu finden, ist nicht neu, wird aber erst seit kurzer Zeit in der Forschung thematisiert. Und wie vieles andere ist auch Sprachangst ein komplexes Thema. In der Literatur wird zwischen Foreign Language Anxiety/Fremdsprachenangst, Heritage Language Anxiety/Herkunftssprachangst und Majority Language Anxiety/Mehrheitssprachangst unterschieden. Die Ursachen und Folgen sind vielfältig und führen in allen Fällen zu einer eingeschränkten Lebensqualität.

Foreign Language Anxiety/Fremdsprachenangst betrifft meist Menschen, die eine neue Sprache lernen, also u.a. Schüler*innen. Dabei ist eine Unsicherheit erstmal nicht unüblich vor allem zu Beginn. Doch bei einigen steigert sich das weiter, dass sie vor der Bewertung durch andere Angst haben, sich nicht mehr auf das Lernen konzentrieren können und dann auch in Prüfungssituationen Stress erleben. Das Sprachen lernen wird dann vermieden, Gelerntes kann nicht abgerufen werden und die Hemmung zu Sprechen wird immer größer.

Bei der Heritage Language Anxiety/Herkunftssprachangst spielen besonders soziale und familiäre Faktoren eine Rolle. Die Sprecher*innen haben eine andere Erstsprache als die Umgebungssprache. Sie erwerben die Erstsprache im familiären Kontext, meist ohne Schrifterwerb. Es entstehen Identifikationskonflikte und sprachliche Unsicherheiten, die innerhalb der Familie als negativ gewertet werden können. Die Betroffenen haben das Gefühl zu keiner der beiden Sprachen bzw. Welten zu gehören.

Dazu kann (muss aber nicht) dann auch die Majority Language Anxiety/Mehrheitssprachangst kommen, die durch die Erwartungen an die jeweilige Person und häufiger Diskriminierung wegen äußerer Merkmale zustande kommt. Die Menschen fühlen sich nicht als vollwertig und versuchen die Mehrheitssprache zu vermeiden. Das kann zu beruflichen und sozialer Nachteilen führen, insbesondere wenn die Person keine Unterstützung im Umfeld bekommt.

Die Gesellschaft, d.h. auch jede einzelne Person, sollte die Menschen mit solchen Ängsten unterstützen, z.B. indem alle Sprachen als Ressource betrachtet werden und Platz im Alltag bekommen. Auch über die Angst selbst muss gesprochen werden können, z.B. in Workshops oder persönlichen Gesprächen. Die Fragen, wer welche Sprache wie gut spricht, sollte weniger defizitär betrachtet werden, denn wir alle sprechen unsere Sprachen unterschiedlich gut. Die Vorschläge vieler Forschungsgruppen, möglichst viele Sprachen in das Bildungssystem und in das Leben aller Menschen zu integrieren, wäre ein wichtiger Schritt. Und das heißt im Umkehrschluss nicht, dass der deutschen Sprache den Status als Unterrichtssprache oder Amtssprache abgesprochen wird, wie es oft befürchtet wird!

Kennst du Situationen, in denen du negative Gefühle gegenüber einer deiner Sprachen hattest?

Quellen

Bosselmann-Cyran, Kristian (Hrsg.): Fremdsprachen und Fremdsprachenerwerb (= Das Mittelalter. Zeitschrift des Mediävistenverbandes. Band 2). Berlin 1997

Sevinç, Yeşim & Backus, Ad. Anxiety, language use and linguistic competence in an immigrant context: a vicious circle?, International Journal of Bilingual Education and Bilingualism 22, 2019

Expolingua 2025

Jedes Jahr findet im November die Expolingua in Berlin statt. Und es stand schon letztes Jahr fest, dass ich dieses Highlight für Sprachen besuchen werde! 2024 war ich mit dem Institut für Slawistik & Hungarologie mit einem Stand das erste Mal als Austeller vertreten und die Resonanz war groß. Für mich stand fest, dass wir wiederholen müssen.

Im Januar 2025 habe ich also sofort den Antrag auf Kostenübernahme bei der Uni gestellt, um die Planung diesmal langfristig und in Ruhe aufzubauen. Innerhabs der Fachschaft unseres Instituts haben sich die kreativen Köpfe zusammengetan und in Konzept entwickelt. Wir wollten die Besucher der Messe für slawische Sprachen und das Ungarische begeistern, denn viele kennen kaum mehr als Russisch oder Polnisch und das oft auch nur sehr oberflächlich. Wir entwickelten Sprachspiele, die keine Vorkenntnisse einer Sprache voraussetzten, aber trotzdem zeigen wie vielfältig die slawischen Sprachen sind. Zusätzlich hatten wir viel Infomaterial zum Studium dabei.

Am Freitag gings morgens los, alles wurde zusammengepackt und pünktlich um 9.00 konnten wir unseren Stand aufbauen. Vor dem Beginn der Messe blieb noch genug Zeit mit den anderen Aussteller zu schnacken, einige bekannte Gesichter waren auch wieder da!

Als sich um 10.00 die Türen der Messe öffneten, war der Ansturm groß. Schulklassen aus ganz Berlin sind am Freitagvormittag das Hauptpublikum, jedoch sind nicht alle Schüler*innen freiwillig auf diesem Ausflug. Die Strategie, sie proaktiv anzusprechen und zum Mitmachen einzuladen, ging auf und es entstanden so einige Aha-Momente, z.B. über die unterschiedlichen Schriften der slawischen Sprachen.

Der Samstag war ruhiger, die Leute kamen nicht in großen Gruppen, sodass sich die Gespräche über den ganzen Messetag verteilten. Es sind vor allem Erwachsene gekommen, weniger Kinder oder Jugendliche, doch auch sie ließen sich gerne von unseren Spielen begeistern.

Viele Besucher*innen sprachen kein oder kaum Deutsch, so dass wir sogar unsere slawischen Sprachen als Kommunikationssprachen nutzen konnten. Das ist für mich immer eine gute Gelegenheit Polnisch zu sprechen!

Wie in jedem Jahr gab es an beiden Tagen Workshops, Vorträge und Unmengen an Informationen rund um Sprachen, Sprachen lernen und die Arbeit in diesem Bereich. Beim Rundgang lernte ich viele andere Sprachbegeisterte kennen und konnte ein paar Kleinigkeiten gewinnen.

Besonders gefreut habe ich mich aber über das Wiedersehen mit Lucie von Sprachwurm, einem kleinen Verlag, der Bücher zum Thema Sprachen anbietet. Wir kennen uns schon ein paar Jahre und teilen die Leidenschaft für Sprachen.

Und der zweite Stand, der zu meinen absoluten Favoriten gehört, ist der Stand der Lodka aus Cottbus. Dort gab es Informationen rund um die niedersorbischen Sprache, Kultur und Veranstaltungen in der Lausitz. Als Lernerin des Niedersorbischen und Sorbin im Herzen, blieben lange Gespräche mit den beiden Mitarbeiterinnen aus der Lodka nicht aus!

Für mich war diese Expolingua wiedermal eine Wohltat! Viele Gleichgesinnte, tolle Gespräche und Impulse für neue Projekte!

Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr dort?

Walisisch

Die keltischen Sprachen haben eine lange und wechselhafte Geschichte. Ihre Sprecher*innen stammen wahrscheinlich einem Gebiet nördlich der Alpen und sind dann bis ca 300 v. Chr. bis auf die Britischen Inseln gezogen. Dort sprachen die Menschen mehrere inselkeltische Sprachen. Die größte von ihnen ist Walisisch/Cymraeg.

Die meisten Sprecher*innen des Walisischen leben in Wales (ca. 550.000), aber auch in England und in Argentinien. Insgesamt wird die Zahl der Sprecher*innen auf 750.000 weltweit geschätzt. In Wales ist es neben Englisch die Amtssprache und wird in Schulen als Schulsprache genutzt.

Es ist eine vitale Sprache, was unter anderem bedeutet, dass es als Familiensprachen bzw. Erstsprache von vielen Menschen gesprochen wird und im öffentlichen Raum zu sehen ist. Waliser und Waliserinnen, die die Sprache nicht zu Hause gelernt haben, können dies in Schulen (in Wales seit 2000 ein Pflichtfach) und vielen Kursen nachholen. Es ist eins der stärksten Identitätsmerkmale der walisischen Bevölkerung und die Sprecher*innengemeinschaft wächst. Das Ziel des walisischen Parlamentes sind 1 Million Sprecher*innen bis 2050.

Das würde bedeuten, dass ca. ein Drittel der in Wales lebenden Menschen Walisisch beherrscht. Ein ambitioniertes Vorhaben, das aber von den Menschen vor Ort unterstützt wird und durch finanzielle Mittel für die Umsetzung möglich wäre.

Auch die rechtliche Situation des Walisischen hat sich in den letzten 20 Jahren verbessert. Offizielle Stellen müssen Formulare auf Walisisch anbieten, die Beschilderung muss  zweisprachig sein, es gibt verpflichtenden Unterricht und die britische Regierung hat die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen ratifiziert, was den Status des Walisischen stärkt.

Es gibt viele Medien, die auf Walisisch senden, jedoch sind die Printmedien kaum vertreten, weil die Verkaufszahlen sinken. Die Globalisierung hat jedoch bewirkt, dass sich Walischsprechende weltweit vernetzen können und auch die Sprache verbreitet wird.

Die meisten Konsonanten kommen als Paare, stimmhaft und stimmlos, vor und die Vokale haben kurze und lange Paarungen. Einige Laute sind für Lernende schwierig, da sie  in den europäischen Sprachen nicht (mehr) vorkommen. Die Betonung liegt meistens auf der vorletzten Silbe, was stark vom Englischen abweicht.

Auch in der Grammatik zeigt sich deutlich der Unterschied zur Mehrheitssprache Englisch. Das Walisische unterscheidet zwei Genera und weist eine Verb-Subjekt-Objekt-Folge auf, die in den Sprachen der Welt nicht mal 10% der Sprachen haben. Außerdem gibt es den Anlautwechsel, bei dem sich der erste Laut eines Wortes unter bestimmten Bedingungen ändert.

Der Wortschatz ist größtenteils keltisch, aber der Kontakt mit dem Englischen ist hier ganz deutlich.

Geschrieben wird Walisisch in lateinischer Schrift, wobei die Wörter interessant aussehen, weil es viele Buchstabenkombinationen gibt, die im Englischen und Deutschen nicht vorkommen.

Ein Funfact zum Schluss: Seit der Einführung des Walisisch-Unterrichtes haben sich die schulischen Leistungen der Kinder in Wales deutlich verbessert. Mehrsprachigkeit ist also ein Gewinn für alle!

Quellen

Davies, John. A History of Wales. Penguin, London 1994

Schulze-Thulin, Britta. Lehrbuch der walisischen Sprache. Helmut Buske Verlag, Hamburg 2006

Bornholm

Geografisch etwas abseits, aber bei deutschen Touristen sehr beliebt, ist die Insel Bornholm. Der Name geht auf die altnordische Bezeichnung ‚Insel der Burgunden‘ zurück, wobei es fraglich ist ob diese Volksgruppe je dort war.

Bornholm gehört zu Dänemark und liegt zusammen mit ein paar sehr kleinen, unbewohnten Inseln im Osten des Landes. Hier leben knapp 40.000 Menschen, davon ein Drittel in Rønne, dem Verwaltungssitz. Offiziell gehört Bornholm zu größeren Verwaltungseinheit Hovedstaden, was noch einen Teil Seelands umfasst.

Die Insel ist, wie fast ganz Dänemark recht flach, im Inselzentrum gibt es kleinere Anhöhen, von denen man eine gute Übersicht über die Insel hat. Als Reste der Eiszeit, die das Land flach zurückließ, kann man Schluchten und die mitgereisten Findlinge erkennen. Auch die felsige und steil abfallende Küste ist ein Resultat der letzten großen Eiszeit. Die natürlich vorkommenden Laubwälder sind durch die intensive Bewirtschaftung größtenteils verschwunden.

Bewohnt ist Bornholm etwa seit 8000 v. Chr., wobei die Bevölkerungszahlen wegen der schwierigen Lebensverhältnisse nur langsam anstiegen. Erst als der Ackerbau eingeführt wurde, verbesserte sich die Situation der Menschen. Aus der Bronzezeit sind erste Relikte erhalten, z.B. Runensteine oder Steinkreise.

Ab dem 9. Jahrhundert herrschten die Dänen auf Bornholm, denn die Insel war strategisch wichtig. Aus diesem Grund wechselte Bornholm in den Jahrhunderten mehrmals zwischen dänischer, schwedischer und sogar hansischer Herrschaft. Seit 1658 gehörte die Insel endgültig zu Dänemark.

Nach der Besetzung Dänemarks durch die deutsche Wehrmacht im April 1940 flohen viele Menschen, vor allem Juden und Intellektuelle,  über Bornholm nach Schweden. Die Beseitigung der Kriegsfolgen wie Munition und chemische Waffen, die die Deutschen in Massen in der Ostsee versenkten, sind bis heute ein Problem rund um die Insel.

Wer sich für einen Urlaub auf Bornholm entscheidet, hat die Wahl zwischen kleinen Kirchen, schmalen Gassen mit Fachwerkhäusern in den Städten, zahlreichen Museen und vielen Radwegen, falls der Urlaub etwas sportlicher sein soll.

Die Inselbewohner*innen sprechen einen ostdänischen Dialekt, Bornholmsk, der wie eine Fusion aus Dänisch und Schwedisch erscheint, was wegen der wechselhaften Geschichte der Insel keine Überraschung ist und für viele Menschen in Dänemark nur schwer verständlich ist. Auf Bornholm gibt es mehrere Kulturvereine, die sich für die Sprachpflege des Bornholmsk einsetzen, weil die dänische Regierung eine Förderung bislang ablehnt.

Das Wappen Bornholms zeigt einen goldenen Basilisken mit Flügeln auf blauem Grund, der symbolisch für die Befreiung von der schwedischen Herrschaft 1658 steht.

Quellen

Neumann, Sabine & Schwartz, Horst. Bornholm. DuMont, 1997

Rying, Bent. Dänemark : Einführung, Vorgeschichte. Kopenhagen. Königliches Dänisches Ministerium des Äussern1981

Kurztrip nach Prag

Das lange Wochenende um den 3. Oktober haben wir dieses Jahr für einen Kurztrip genutzt, der schon lange auf meiner Wunschliste stand. Wir sind nach Prag gefahren!

Die Fahrt von Berlin ist mit der Bahn eine sehr bequeme Art zu reisen, auch wenn der Zug ausgebucht war. Mit jedem zurückgelegtem Kilometer wuchs die Vorfreude und der Reiseführer lag griffbereit neben mir.

Prag, auch „Goldene Stadt“ oder „Stadt der hundert Türme“ genannt, ist die größte Stadt in Tschechien und wird jährlich von ca. 8 Millionen Touristen besucht, bei einer Einwohnerzahl von 1,3 Millionen. Schon seit dem Mittelalter ist Prag das kulturelle Zentrum Böhmens und die Residenzstadt vieler Kaiser und Könige.

Die Stadt ist ein einziges großes Museum! Zurecht gehört das Zentrum Prags zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als Tourist weiß man gar nicht wo man zuerst hinschauen soll. Unsere drei Tage waren also sehr knapp bemessen. Der Wetterbericht prophezeite uns durchwachsenes Wetter, aber Vorbereitung ist ja bekanntlich alles!

Aus dem Bahnhofgetümmel raus, sind wir erstmal in Richtung Altstadt gegangen, was ohne Stadtplan funktioniert, wenn man einfach der Masse folgt. Die Gassen eng, viele Menschen, verschiedenste Straßenbahnen und mutige Autofahrer, die sich irgendwie durchschlängelten, das war der erste Eindruck.

Angekommen auf dem Altstädter Ring, kam die Sonne raus und für den Blick rundherum brauchten wir einige Minuten. Massen an Menschen erging es wie uns. Wir liefen den Platz ab, nach zwei Minuten mit ersten Nackenschmerzen, weil Bauwerke wie das Rathaus, die Teynkirche, die Mariensäule uvm. unsere ganze Aufmerksamkeit forderten. Bis wir die wunderschönen Fassaden mit Verzierungen, kleinen Figuren und Inschriften ‚fertig‘ betrachtet hatten, verging einige Zeit. Zahlreiche Stadtführer führten Gruppen über den Platz und erklärten in allen möglichen Sprachen über die baulichen Schönheiten des Platzes auf.

Wir liefen dann weiter in Richtung Norden zum Fluss, dort war es etwas überschaubarer. Vollbesetzte Ausflugsdampfer schipperten gemächlich über die Moldau, wir folgten dem Fluss in Richtung Karlsbrücke und hatten einen wunderschönen Blick auf die Prager Burg auf der anderen Flussseite.

Die ganzen Tage in Prag liefen nach diesem Schema ab: laufen, stehenbleiben, staunen, weiterlaufen. Wir hatten wenig Lust uns irgendwo anzustellen und Zeit zu verschwenden, also blieben wir immer in Bewegung und erkundeten beide Seiten des Flusses. Bei Bedarf kehrten wir irgendwo ein, das (natürlich!) tschechische Essen war überall recht günstig und so lecker. Für mich als Suppenkasperle ist Prag ein Schlaraffenland!

Abends fielen wir mit wunden und platt gelaufenen Füßen, aber voller Eindrücke ins Bett. Den überall präsenten Souvenirläden wichen wir weitestgehend aus, nur ein kleiner Magnet für den Kühlschrank musste mit. Dafür nahm ich mir ausreichend Zeit durch einen großen Buchladen im Zentrum zu schlendern, denn ich wollte unbedingt eine tschechische Ausgabe von Božena Němcovás ‚Babička‘ haben. Und vielleicht sind noch ein paar andere Kleinigkeiten mitgekommen…

Am dritten Tag hieß es Abschied nehmen, aber unsere Begeisterung für die Stadt wird uns ganz sicher wieder mal nach Prag bringen!

Warst du schon mal in Prag?

Warum sollten wir mehr Sprachen lernen?

Wer mich kennt, weiß: Ich will am liebsten jede Sprache lernen! Dass ist nicht die Zeit dafür habe, bedaure ich sehr. Und genau deshalb nutze ich jede Gelegenheit aus, um in den Sprachen zu kommunizieren, die ich bereits (ein bisschen ) kann.

Auch in diesem Semester ist das Sprachlernangebot meiner Uni wieder riesig und steht allen Studierenden kostenfrei zur Verfügung. Wenn es in den Stundenplan passt, belege ich immer einen Sprachkurs, entweder zur Vertiefung einer Sprache oder ich wage mich an eine neue. In diesem Semester belege ich einen Finnisch-Kurs, eine Sprache mit der ich noch nie etwas zu tun hatte!

Aber warum tue ich mir ständig den Aufwand an, fange immer wieder von Null an? Sprachen zu lernen macht nicht nur Spaß, zumindest mir, sondern hat auch andere Vorteile.

Mehrsprachigkeit bietet zuerst einmal wirtschaftliche Vorteile. Ein polyglotter Mensch erweitert seinen Arbeitsradius und kann weltweit arbeiten. Dabei fällt es leichter Kontakte zu knüpfen und sich in den Ländern zurecht zu finden. Diese Kontakte entstehen aber nicht erst im den Zielländern, sondern schon beim Lernen. So kann ein Netz aus Kontakten und Freundschaften rund um den Globus entstehen. Und wir wissen alle wie wichtig Vitamin B ist!

Mit jeder neuen Sprache tauchen wir in eine neue Welt ein. Ja, das klingt etwas abgedroschen, ist aber wahr. Für mich bedeutet es nicht nur eine neue Kultur, Bräuche etc., sondern ein neues Lautsystem, neue Grammatik und eventuell eine neue Schrift. Als Linguistin ist das wie Geburtstag!

Das Lernen hält uns fit, denn wie oft langweilt uns die Arbeit, die mit den Jahren eintönig wird. Eine Sprache bietet die Gelegenheit aus starren Denkmustern herauszukommen und motiviert uns über den Tellerrand zu schauen. Studien zeigen, dass Sprachenlernen das Risiko senkt an Alzheimer oder anderen kognitiven Einschränkungen zu erkranken.

Mit jeder Sprache, die wir lernen, verbessern sich auch unsere Lernstrategien. Wir lernen unterschiedliche Herangehensweisen kennen, zu lernen, je nach Lehrkraft. Abhängig von der jeweiligen Sprache können wir auf Verbindungen zu anderen Sprachen ziehen, die das Lernen erleichtern. Im Fall des Finnischen kann ich z.B. Parallelen bei der Syntax und der Wortbildung ziehen, weil ich ein wenig Ungarisch gelernt habe und beide Sprachen verwandt sind. Beim Wortschatz hilft es leider nicht.

Wenn wir uns an die Anfänge beim Sprachenlernen erinnern, fällt uns die Unsicherheit beim Sprechen ein, die Angst vor Fehlern, der Akzent usw. Mit jeder neuen Sprache erwerben wir mehr Selbstbewusstsein, weil wir wissen, dass diese Unsicherheiten völlig normal und  vorrübergehend sind. Angst vor Fehlern braucht mal als Anfänger*in nicht haben, denn wir lernen durch Fehler! Unser Verständnis für andere und die positive Haltung gegenüber Unbekanntem wird dadurch ebenfalls geschult. Wir sind offener und toleranter je mehr Sprachen wir lernen.

Das Wichtigste beim Sprachenlernen ist definitiv die Motivation. Überleg dir also warum du genau diese Sprache lernen möchtest! Sprachenlernen ist für die meisten ein Marathon, kein Sprint. Also bleib dran!

Welche Vorteile fürs Sprachenlernen fallen dir noch ein?

Annette von Droste-Hülshoff

Von der verpflichtenden Schullektüre im Abitur ist mir besonders die Novelle ‚Die Judenbuche‘ in Erinnerung geblieben, weil sie mir ausgesprochen gut gefiel und dann auch noch das Thema der Abiturprüfung war. Es stellte außerdem eine Ausnahme dar, weil es das einzige Werk auf der Leseliste war, das eine Frau verfasst hat: Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848).

Die Familie von Droste-Hülshoff gehörte zum Adel und Annette wuchs mit ihren Geschwistern recht behütet auf. Sie genoss eine, für die damalige Zeit, gute Ausbildung und war hervorragend in Musik und Literatur ausgebildet und sprach mehrere Sprachen. Ihr großes Interesse galt der Naturwissenschaft, wobei es ihr die Geologie besonders angetan hatte.

Zeitlebens war Droste-Hülshoff von schwacher Konstitution, sie hatte Probleme mit den Augen und litt an regelmäßigen Migräneattacken. Schon als Kind verbrachte sich viel Zeit im Haus, nur wenn Ausflüge in die Natur anstanden, z.B. um Steine zu sammeln, gab es kein Halten für das Mädchen.

Bereits in jungen Jahren trat ihr literarisches Talent zu Tage und wurde von den Eltern gefördert. Freunde der Familie bestärkten das Mädchen, sodass sie sogar an einigen Werke anderer Schriftsteller mitwirken durfte. Es entstanden zahlreiche Gedichte und Geschichten in Droste-Hülshoffs Jugendjahren, die in den oft von ihr besuchten Literaturzirkeln gerne gehört wurden.

Die Gesundheit der jungen Frau machte lange Reisen unmöglich und so waren diese eine Ausnahme in Droste-Hülshoffs Leben. Gelegentliche Reisen, u.a. nach Köln und in die Schweizer Berge, inspirierten sie zum Schreiben und boten Gelegenheit sich mit anderen Intellektuellen auszutauschen.

Annette Droste-Hülshoff blieb unverheiratete und lebte bescheiden, da sie nur eine kleine Apanage von ihrem Bruder bekam. Sie konnte dennoch ihrer Sammelleidenschaft von Steinen, Fossilien und Münzen nachgehen, neben dem Schreiben ihre großen Leidenschaften.

Im Laufe ihres Leben schrieb Droste Hülshoff unzählige Gedichte, die noch zu Lebzeiten veröffentlicht wurden, aber damals keine breite Leserschaft fanden. Ihr bekanntestes Werk, Die Judenbuche‘ ist heute in viele Sprachen übersetzt und auch verfilmt worden. Ob diese Novelle oder ihre Balladen, sie bleibt ihrem Stil treu. Es gibt bei ihr wenig Platz für gesellschaftliche und religiöse Zwänge, schließlich war sie eine unverheiratete Frau, eine der wenigen ihrer Zeit.

Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit war Droste-Hülshoff auch als Komponistin aktiv. Ihre Eltern ließen ihre Tochter am Klavier und an der Orgel ausbilden, sie spielte oft auf Konzerten und sang sehr gut. Daraus ergaben sich in späteren Jahren Kompositionen, die meisten davon sind aber erst nach dem Tod der Komponistin öffentlich geworden.

Ihr Tod im Jahr 1848 beendete das Schaffen einer Frau, deren Können sich schon früh zeigte, seine volle Wirkung aber erst nach ihrem Tod entfalten konnte.

Quellen

Arnold, Heinz Ludwig (Hrsg.). Kindlers Literatur Lexikon. Metzler, Stuttgart 2009

Kaiser, Maria Regina Kaiser. Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern. Romanbiografie. Südverlag, Konstanz 2021

Babička – Die Großmutter

Als Klassiker der tschechischen Literatur, geschrieben von Božena Němcová, gilt Babička – Die Großmutter aus dem Jahr 1855. Wer sich mit europäischer Literatur beschäftigt, kommt an Babička nicht vorbei.

Die Handlung erscheint zunächst einfach: Die Großmutter fährt zu ihrer Tochter, die auf einem großen Gutshof in Böhmen arbeitet. Sie soll sich auf Bitten der Tochter um die Kinder kümmern und dort ihren Lebensabend verbringen. Das Leben auf dem Land, die Arbeit auf dem Hof , die Geschichten der Großmutter und die Sorgen der Menschen sind die Themen der Geschichte.

Die Großmutter gilt als sehr weise und wird häufig um Rat gefragt. Sie erzeiht die Enkelkinder, begleitet sie durch die Kindheits- und Jugendjahre und kümmert sich um den Haushalt. Als Gegensatz tritt Viktoria auf, die einsam im Wald lebt. Oft durch die Kinder verspottet, erfährt man im Laufe der Geschichte Details ihres Lebens.

Eine wichtige Aufgabe der Großmutter ist die Erziehung der Kinder. Sie bringt ihnen Empathie, Respekt und Verantwortung bei, ohne wie eine Gouvernante zu wirken. Auch gegenüber Viktoria zeigt sie eine liebevolle Art, versteht die Situation und hilft, wo sie kann.

In jedem Kapitel erfährt man etwas über das Gut, die Natur und die Menschen dort. Es werden traditionelle Feste gefeiert, Ausflüge unternommen uvm. Das einfache Leben steht, wie heute, im Kontrast zum Leben der Reichen. Auch das wird bei Unternehmungen und Gesprächen immer wieder deutlich. Doch die Großmutter schätzt das einfache Leben.

Glaube und Aberglaube sind tief in den Menschen verwurzelt und spielen überall eine große Rolle, ebenso wie der Wechsel der Jahreszeiten, die ständig im Fokus des Landlebens stehen.

Božena Němcová schuf mit ihrem Roman ein zeitloses Werk, dessen Gesellschaftstrukturen heute vielleicht veraltet wirken. Doch das Leben mit und in der Natur, die Pflege von Bräuchen und Traditionen sind immer noch Ideale, nach denen Menschen leben. Nicht alles was neu ist, muss gut sein und genauso ist es manchmal nötig etwas Altes loszulassen.

Viele Orte und Personen im Roman sind echten nachempfunden und im Leben der Autorin wiederzufinden. Auch wenn es keine Biografie ist, ähnelt es Němcovás Leben sehr.

Der Roman ist in mehr als 40 Sprachen übersetzt und gehört in Tschechien zur Pflichtlektüre in der Schule. In Deutschland ist Babička ein gern gelesenes Buch, was mehrfach übersetzt erschienen ist.

Quelle

Großmutter. Bilder aus dem ländlichen Leben. dtv 13453, München 2006

Schreibschrift ist out?

Unsere Erinnerungen an die erste Klasse sind unterschiedlich ausgeprägt. Doch sicherlich werden sich viele an das Kratzen des Füllers erinnern, das bei den ersten Schreibversuchen entstand. Unsere Hand musste sich ja erst an die komplizierte Aufgabe des Schreibens gewöhnen und wenig später flog der Füller sanft übers Papier.

In der ersten Klasse habe ich viel Mühe gehabt Schreibschrift zu lernen, ich war ungeduldig und schnell frustriert. Aber die Schreibschrift stand nun mal auf dem Lehrplan und unsere Lehrerin war sehr motiviert. Und was vor mir Generationen von Kindern geschafft haben, schaffte ich letztendlich auch!

Schreiben können ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit. Wir lernen es in der Schule, brauchen es jeden Tag und verlernen es (meist) nie wieder. Doch mit der Zeit ändern sich die Schreibwerkzeuge, von der Feder, Füller, Kuli bis zum digitalen Stift. Heute schreiben viele Menschen eher über eine Tastatur auf dem Handy oder Computer. Da könnten sich die Schulkinder fragen, wozu sie eigentlich mit der Hand schreiben lernen müssen und dann auch noch Schreibschrift.

Bei der Frage ob die Schreibschrift heute noch relevant ist, scheiden sich die Geister. In Schreibschrift schreiben zu können, bedeutet ja nicht nur schreiben an sich. Es geht auch um Koordination und Schreibgeschwindigkeit, die in späteren Klassenstufen wichtig ist, um alle relevanten Informationen mitschreiben zu können. Das Schreiben wird mit der Zeit automatisiert, um während des Schreibens z.B. über die Rechtschreibung nachdenken zu können.

Dabei gibt es verschiedene Schreibschriften, die sich alle paar Jahre auch mal ein wenig verändern. Klassischerweise lernen Schulkinder heute entweder die Schulausgangsschrift oder die Vereinfachte Ausgangsschrift, die sich recht ähnlich sehen. Jedoch lernen sie die Schreibschrift meist erst nach dem Druckschrifterwerb. Der große Unterschied liegt dabei bei den Verbindungselementen zwischen den Buchstaben, die eine Schreibschrift aufweist, eine Druckschrift nicht. Allgemein wird dafür plädiert die Druckschrift als Wegbereiter der Schreibschrift vorher einzuführen. Ob das sinnvoll ist, darüber gibt es nicht wenige Meinungen und auch kontroverse Studien.

Kaum ein Erwachsener schreibt im Alltag wirklich noch Schreibschrift. Wenn man schreiben lernt, entwickelt sich eine sehr individuelle Handschrift, meist eine Mischung aus Druck- und Schreibschrift.

Wenn wir schreiben, nutzen wir viele unterschiedliche Kompetenzen wie die motorische Kontrolle über unsere Hand- und Fingermuskulatur, Hand-Augen-Koordination, Wissen über die Sprache und die Schrift. Was uns als Erwachsene leicht und automatisiert erscheint, ist ein komplexer Vorgang. Das fällt uns aber meist erst auf, wenn wir eine neue Schrift erlernen, z.B. im Fremdsprachenunterricht. Hier müssen wir uns visuell und motorisch an neue Schriftzeichen gewöhnen und erinnern uns vielleicht an die ersten Schuljahre zurück.

Schreibst du viel mit der Hand? In Schreib- oder Druckschrift?

Quellen

Dürscheid, Christa Dürscheid. Einführung in die Schriftlinguistik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006

Bräuer, Gerd. Schreibend lernen. Grundlagen einer theoretischen und praktischen Sprachpädagogik. Studienverlag, Innsbruck 1998.