Sachsen

Das Bundesland Sachsen, wie wir es heute kennen, kann auf eine lange Geschichte im Herzen Europas zurückblicken. Sachsen liegt im Osten Deutschlands, es grenzt an Tschechien und Polen und hat eine vielfältige Landschaft, die von flach bis gebirgig reicht. Die bekanntesten Städte sind Dresden, Leipzig, Bautzen und Meißen.

Die ersten Funde menschlicher Anwesenheit reichen bis in die Altsteinzeit zurück, erste Siedlungsfunde stammen aus der Jungsteinzeit. Dabei lassen sich verschiedenartige Einflüsse z.B. von Kelten oder Slawen feststellen. In der Zeit der Völkerwanderung (ca. 375/376 n.Chr.) entbrannte Kämpfe um das sächsische Gebiet zwischen v.a. germanischen Stämmen. Im 6. Jahrhundert war das Gebiet des heutigen Sachsen geteilt, der Süden war fränkisch, der Norden sächsisch. Doch die Franken verloren ihre Gebiete schnell wieder an die Sorben, die sie bis heute besiedeln. Unter Karl dem Großen gerieten die Sorben unter die Tributpflicht, blieben jedoch weitgehend eigenständig. Die vorschreitende Christianisierung der Stämme rund um Elbe und Saale fand um das 10. Jahrhundert statt.

Im Mittelalter blühte der Handel, die Elbe und andere kleine Flüsse waren dabei wichtige Wirtschaftswege. Der wichtigste Wirtschaftszweig Sachsens war im Mittelalter der Erzabbau.

Ab dem 12. Jahrhundert taucht der Name des Hauses Wettin in den Quellen auf, der über lange Zeit mit Sachsen verbunden bleiben wird. Auch die Adelsgeschlechter der Welfen, Askanier u.a. spielten eine wichtige Rolle im sächsischen Herrschaftsgebiet. Die Kurwürde erlangte Sachsen unter der Herrschaft der Askanier.

Die Reformation zu Beginn des 16. Jahrhunderts begann in Sachsen, das im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) mehrfach die Seiten wechselte und sich nach 1635 neutral verhielt. Nach dem Krieg blühten der Handel und das kulturelle Leben in Sachsen. In der Mitte des 18. Jahrhunderts geriet es immer mehr unter Druck, denn seine Lage zwischen den europäischen Großmächten wie Österreich oder Preußen ließ keine Neutralität zu. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Kurfürstentum Sachsen zum Königreich Sachsen, geriet aber ab 1871 als Bundesstaat innerhalb des Deutschen Kaiserreiches zunehmend unter preußische Kontrolle und wurde nach dem Ersten Weltkrieg in die Weimarer Republik eingegliedert.

Ähnlich wie in der Niederlausitz hat sich in der Oberlausitz, also an der Grenze zu Brandenburg, das Volk der Sorben ihren Platz als ethnische Minderheit behauptet. Als Nachfahren eines westslawischen Stammes haben sie nicht nur ihre eigene Kultur und Sprache bewahrt, sondern sich ihre Rechte auch auf gesetzlicher Ebene schützen lassen.

In Sachsen werden zahlreiche Dialekte, vor allem ostmitteldeutsche, gesprochen. Doch jede Region hat ihre spezifischen Varietäten z.B. im Erzgebirge.  Das heutige Neuhochdeutsch ist historisch aus den Dialekten Sachsen entstanden. Die wurde durch die Dichte an Städten und Bildungseinrichtungen unterstützt, die zu Luthers Zeiten in ganz Europa einen besonderen Ruf genossen. Noch heute profitiert der Tourismus von den reichen Kulturschätzen wie der Semperoper in Dresden oder der Moritzburg. Zahlreiche Veranstaltungen für Kunst und Musik werden jährlich veranstaltet. Andererseits biete Sachsen eine Vielzahl an Naturschätzen, die von Touristen besucht werden, z.B. die Sächsische Schweiz.

Namen wie August der Starke, Clara Schumann, Erich Kästner, Sigmund Jähn, Handrij Zejler, Gottfried Wilhelm Leibniz sind nur einige Beispiele für die vielen Sachsen, die sich durch Kunst, Wissenschaft oder Herrschaft einen Platz im historischen Gedächtnis Sachsens erarbeitet haben.

Das Wappen Sachsen zeigt das Familienwappen der Askanier, deren Laubkranz auf eine Begegnung mit Kaiser Barbarossa Mitte des 12. Jahrhunderts zurückgeht.

Quellen

Kroll, Frank-Lothar. Geschichte Sachsen. C.H. Beck. München 2014

Raßloff, Steffen. Kleine Geschichte Sachsens. Rhino, Ilmenau 2018

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